Editorial Günther Härter
Liebe Bergfreunde die Themen im vorliegenden Magazin sind (nahezu) so vielseitig wie das Bergsteigen selbst. Bruno ...
An ihnen sammeln sich Wolken, entstehen Gewitter und Regen. Von dort kommen die Flüsse und damit das lebensspendende Wasser. Sie füllen ihre Umgebung mit tätigem Leben und bieten zahllosen Lebewesen Nahrung und Schutz. Darin besteht die Größe eines Berges und nicht in seinen Höhenmetern oder Form.
Ursprünglich standen Naturerscheinungen im Mittelpunkt religiöser Verehrung, insbesondere Berge. Ihre Verehrung kennt keinen Anfang, denn sie leben vom Atem unsichtbarer Gegenwärtigkeiten. Der Mensch, jedenfalls derjenige, der dafür empfänglich ist, spürt ihre Ausstrahlung und die Religionen suchen nach Namen und Symbolen für eben dieses Unerklärliche.
Auf allen Erdteilen, in allen Kulturen gibt es besondere Berge, heilige Berge eben, aber nirgendwo so viele wie in Tibet. Doch einer überragt alle anderen an Bedeutung: der Kailash. Was ist es, das gerade diesen Berg über alle anderen Gipfel heraushebt. Seine Höhe? Es gibt viele Berge im Himalaya, die viel höher sind. Seine Form? Es gibt viele andere formschöne Gipfel. Was dann? Was ist das Geheimnis dieses Berges, das ihn in den Brennpunkt der Verehrung von gleich vier Religionen rückte? Hindus, Buddhisten, Jainas und Bön-Anhänger huldigen ihn gleichermaßen. Vielleicht ist es seine einzigartige geohistorische Position.
… Berge – Ihre Verehrung kennt keinen Anfang, denn sie leben vom Atem unsichtbarer Gegenwärtigkeiten.
Der Kailash steht an der Nabe zweier der ältesten Hochkulturen der Welt, der indischen und der chinesischen. In seiner Umgebung entspringen vier der größten Flüsse Asiens – Indus, Brahmaputra, Sutley, Karnali – und fließen wie Speichen eines Rades in alle vier Himmelsrichtungen hinweg.
Die Natur hat auf wunderbare Weise dafür gesorgt, dass hier uralte religiöse Symbole in greifbare Formen gegossen sind. Der Kailash gilt als ein Natur-Mandala, zu dem nicht nur der Berg, sondern auch die beiden vorgelagerten Seen Manasarovar und Rakshastal und vor allem die Quellen jener vier großen Flüsse zählen. Flüsse, von deren Wasser Millionen und Abermillionen Menschen des indischen Subkontinentes abhängig sind. Die vier Quellen gelten als Eingangstore zum Kailash-Mandala.
Tibetische Pilger am Weltenberg Kailash und der zu seinen Füßen liegende, ebenfalls heilige See, Manasarovar.
Womöglich waren die ersten Kailash-Pilger jene Menschen gewesen, die aus Dankbarkeit dem Lauf ihrer lebensspendenden Flüsse folgten, immer weiter hochstiegen bis zum Urquell und hier oben den großen Berg sahen. Bis heute kommen und umkreisen sie den Kailash wie Satelliten. Sie kommen um eine religiöse Pflicht oder ein Gelübde zu erfüllen, einen religiösen Lehrpfad zu beschreiten, auf dem nahezu jeder Stein, jede Felszacke rituelle Bedeutung haben. Mani-Mauern, Fußfallstätten, Chörten und Klöster säumen den Pilgerpfad. Der Kailash steht so isoliert da, dass man ihn auf einer Strecke von 56 Kilometern umwandern kann.
Juli/August, Tadschikistan: „Ins Herz Asiens, zu den Schätzen der Seidenstraße“
September/Oktober: „Kameltrekking in der Wüste Gobi: Seen – Sanddünen – Kloster Bardain Jaran. Besichtigungen entlang der historischen Seidenstraßet“.
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