SICHERHEIT UND RISIKO BEIM BERGSTEIGEN & MOUNTAINBIKEN
Bergreisen – unterwegs in wilden Naturlandschaften und fremden Ländern
Achtung: Strapazen und Risiken
Ein offenes Wort von uns vorab zu den Besonderheiten – sprich Risiken und Strapazen – der von uns angebotenen Berg- und Naturreisen. Jedem Bergsteiger, Trekker und Mountainbiker sind diese Besonderheiten bekannt und der Umgang mit ihnen ist ihm vertraut. Falls Sie noch nicht über entsprechende „Outdoor-Erfahrung“ verfügen, möchten wir Sie nachfolgend über diese Besonderheiten explizit informieren. Denn Sie müssen bereit sein, die beschriebenen Risiken und Strapazen einzugehen. Dabei gilt der Grundsatz: Je weiter wir uns von der Zivilisation entfernen, desto höher werden normalerweise die Anforderungen.
Wilde Naturlandschaften – Alpine Gefahren und eingeschränkte Rettungsmöglichkeiten
Unsere Reisen finden draußen statt, in der freien Natur, in den Bergen, dort, wo sie am unberührtesten, wildesten und beeindruckendsten sind. Doch gerade dort können wir speziellen Gefahren begegnen, wie z.B. Wetterstürzen, Steinschlag, Gletscherspalten, Schnee- und Eislawinen, starken Stürmen, Überflutungen, gefährlichen Tieren (kein Anspruch auf Vollständigkeit), die nicht exakt vorhersehbar sind und deren Risiko auch bei größter Vorsicht, sorgfältiger Planung und umsichtiger Führung der Bergführer und Reiseleiter nicht zu hundert Prozent reduziert werden kann. Bedingt durch oftmals fehlende medizinische Versorgung und stark eingeschränkte Rettungsmöglichkeiten können bereits leichtere Zwischenfälle zu schwerwiegenden Konsequenzen führen. Bitte seien Sie sich deshalb bewusst: Unfälle, auch tödliche, können passieren. Sie müssen bereit sein, diese Risiken zu akzeptieren. Die Teilnahme an unseren Reisen erfolgt insoweit auf eigenes Risiko. Andererseits haftet Reisen in wilde Naturregionen ein Hauch von Abenteuer an, gerade darin liegt ein Teil des Reizes dieser Reisen.
Selbständiger Bergsteiger bei außeralpinen Bergtouren
Bei sämtlichen Reisen, außerhalb des Alpengebietes, erfolgt die Teilnahme im Hinblick auf den bergsteigerischen Teil der Reiseveranstaltung auf der Basis als selbständiger und eigenverantwortlicher Bergsteiger und somit auf eigenes Risiko. Der lokale Guide wird Sie am Berg begleiten und unterstützen soweit möglich. Eine Führung im Sinne einer klassischen Führung im Alpenraum ("Am Seil des Bergführers zum Gipfel und zurück") findet dabei jedoch nicht statt.
Tipp für mehr Sicherheit in den winterlichen Bergen
Unser Partner in Sachen Sicherheit im Wintersport, ORTOVOX, bietet einen speziellen Service an, um Sie bestmöglich für den Winter vorzubereiten. Das SAFETY ACADEMY LAB, eine interaktive Website, mit jeder Menge Videomaterial, rund um Lawinen und Risikomanagement. Mit diesem Projekt setzt ORTOVOX an der Stelle an, wo das Lawinenrisiko am effektivsten reduziert werden kann – in der Vorbereitung.
Höhenanpassung und Höhenkrankheit
Bei der Konzeption unserer Reisen achten wir auf eine möglichst gute Höhenanpassung. Trotzdem kann nicht ausgeschlossen werden, dass in den ersten Tagen in Höhen oberhalb von rund 3000 Metern Symptome der Höhenkrankheit, wie Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit und Müdigkeit auftreten. Im Einzelfall kann es zur Höhenkrankheit kommen, die meist zwar glimpflich verläuft, im Extremfall aber auch tödlich verlaufen kann. Bei Reisen in Gebieten mit großer Höhe, wo kein rascher Abtransport in tiefere Lagen möglich ist, führen wir deshalb nach Möglichkeit Sauerstoff oder aufblasbare Überdruckkammern mit. Manchmal müssen, topografisch bedingt, größere Höhen direkt angeflogen werden. Ein typisches Beispiel dafür ist Lhasa, die Hauptstadt Tibets, die auf einer Höhe von rund 3650 Meter über dem Meeresspiegel liegt. In solchen Fällen bleiben wir die ersten Nächte in dieser Höhenlage, bevor wir größere Höhen aufsuchen. Wir empfehlen Ihnen zur bestmöglichen Höhenanpassung möglichst kurz vor Beginn Ihrer Reise einen Aufenthalt auf einer höher gelegenen Hütte (rund 3000 m) im Alpenraum und von dort leichte Touren durchzuführen.
Eine weitere Möglichkeit zur persönlichen Vorab-Akklimatisation besteht durch die Verwendung einer sogenannten Höhenkammer. Informationen zum Höhentraining zuhause finden Sie bei unserem Partner Markus Göbel – Höhenvorbereitung.
Kondition und Können
In der richtigen Auswahl der Reise liegt der Schlüssel zum Erfolg. Sie sollten sich konditionell und technisch so gut wie möglich auf Ihre Wunschreise vorbereiten sowie selbstkritisch die eigene Leistungsfähigkeit beurteilen und mit dem Anforderungsprofil Ihrer Wunschreise abgleichen. Sollte Ihre eigene Sicherheit oder die der Gruppe gefährdet sein, können Sie im Extremfall von einer Tour ausgeschlossen werden. Die Schwierigkeitseinstufung jeder Reise informiert Sie über die zu erwartenden Anforderungen in technischer und konditioneller Hinsicht. Eine Erläuterung der Schwierigkeitsgrade finden Sie, indem Sie mit dem Curser auf Schwierigkeitsbewertung gehen. Wir wissen, dass es nicht einfach ist, sich selbst und die Schwierigkeiten eines unbekannten Zieles realistisch einzuschätzen. Deshalb stehen wir Ihnen gerne für eine individuelle Beratung zur Verfügung.
Komfort und der bewusste Verzicht darauf
Unsere Ziele liegen oft weit abseits jeglicher touristischer Infrastruktur. Ganz bewusst suchen wir bei vielen Reisen im Gebirge oder in der Wüste entlegene Regionen auf, in denen uns nur noch einfachste Unterkünfte oder Zelte Schutz gewähren. Dieses „Eintauchen“ ermöglicht uns die ersehnten, intensiven Naturerlebnisse, ist jedoch mit erheblichen Komforteinschränkungen verbunden. Dabei erleben und empfinden wir die Natur so, wie sie ist: heiß, kalt, windig, ruhig, staubig, klar. Zurückgekehrt in die Zivilisation genießen wir die Annehmlichkeiten der (meist) sehr komfortablen Hotels umsomehr – und sehnen uns bald wieder zurück zum „naturnahen“ Leben.
Lokale Transportmittel
Bei den Trekkingreisen zu den Bergen der Welt sind wir bei der Wahl der Transportmittel zu Land, zu Wasser und in der Luft auf die örtlichen Verkehrsmittel angewiesen, für die es zur Durchführung der Reise keine Alternative gibt. Die Fahrzeuge entsprechen im Hinblick auf Komfort und technischen Zustand meist nicht mitteleuropäischen Maßstäben. Dass damit auch ein erhöhtes Unfallrisiko verbunden sein kann, wollen wir nicht verschweigen. Sie müssen auch dahingehend bereit sein, ein erhöhtes Risiko einzugehen.
Flexibilität unterwegs
Alle unsere Reisen sind gewissenhaft vorbereitet, führen aber oft in exotische, sprich entlegene und strukturell schwach bis gar nicht versorgte Regionen. Ebenso können Maßnahmen der örtlichen Behörden den geplanten Reiseverlauf einschränken oder nicht ermöglichen. Deshalb ist das „vorgesehene Programm“ lediglich als Planungsgrundlage zu verstehen, die vor Ort beständig überprüft und an die örtlichen Gegebenheiten angepasst werden muss. Durch höhere Gewalt (Schlechtwetter, unpassierbare Straßen, Flugplanänderungen, behördliche Anordnungen und Willkür usw.) kann es zu kurzfristigen Programmänderungen und/oder Streichung von Programmteilen kommen. Unsere Bergführer/ Reiseleiter und lokalen Partner versuchen in solchen Fällen jeweils bestmögliche Alternativen zu finden. Sie müssen sich dieser Eventualitäten bewusst sein und im konkreten Fall mit der erforderlichen Flexibilität und Anpassungsfähigkeit zum weiteren Gelingen der Reise beitragen.
Gesundheitsvorsorge und mentale Einstellung
Guter Gesundheitszustand und überdurchschnittliche körperliche Fitness sind bei allen Reisen wichtige Voraussetzung. Körperliche Anstrengungen, ungewohntes Klima und Essen sowie große Höhen können besonders zu Beginn einer Reise belastend wirken. Deshalb empfehlen wir Ihnen speziell bei anspruchsvolleren Zielen mit ungewohnten klimatischen Bedingungen einen Gesundheitscheck sowie eine Beratung beim Hausarzt oder Tropeninstitut durchführen zu lassen. Ebenso ist es erforderlich, sich bereits vor Beginn der Reise mental auf bevorstehende Strapazen und ev. Unwägbarkeiten einzustellen. Je gründlicher vorbereitet Sie Ihre Urlaubsreise antreten, desto besser können Sie alle Anforderungen meistern und das Unterwegssein genießen.
Ihr Stefan und Günther Härter
Geschäftsführer TOP MOUNTAIN TOURS
„Die größte Gefahr im Leben ist, dass man zu vorsichtig wird“ [Alfred Adler]